Veröffentlicht am 16.11.2021
Kürzlich fand der erste MaRDI-Workshop mit 25 persönlichen und insgesamt 38 Online-Teilnehmern statt. MaRDI ist ein Akronym für die Deutsche Mathematische Forschungsdateninitiative. Diese Initiative wird von fünfzehn großen Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland getragen, wobei das WIAS in Berlin die Federführung hat und die Universität Leipzig und das MPI MiS als lokale Partner beteiligt sind. Das Konsortium hatte Anfang des Jahres in der zweiten Runde der Bund-Länder-Vereinbarung zur Förderung der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur eine Förderung erhalten. Sein erklärtes Ziel ist es, Forschungsdatenstandards und -infrastrukturen für die mathematische Gemeinschaft zu entwickeln und die FAIR-Prinzipien für die wissenschaftliche Forschung zu etablieren. In naher Zukunft wird MaRDI ein Online-Portal als langfristige und zentrale Anlaufstelle für findbare, zugängliche, interoperable und verwendbare Forschungsdaten einrichten.
Die Mitglieder des Konsortiums trafen sich drei Tage lang und diskutierten intensiv über alle Fragen, die den Bedarf an mathematischen Forschungsdaten betreffen. Die Fragen, wie man der mathematischen Gemeinschaft richtig zuhört, wie man miteinander kommuniziert und wie man ein Projekt dieser Größenordnung überhaupt in Angriff nimmt, standen im Mittelpunkt des Workshops. Am ersten und zweiten Tag stellte jeder einzelne Aufgabenbereich – von der praktischen wissenschaftlichen Leitung bis hin zu Community Outreach und Governance – seine individuellen Herausforderungen und kreativen Ideen vor. Wie zitiert man Software in der Computeralgebra, wie vergleicht man Algorithmen im wissenschaftlichen Rechnen und maschinellen Lernen, wie etabliert man Standards zusammen mit Nachbardisziplinen und internationalen Partnern und wie sucht man nach einer Formel, sind nur ein Bruchteil der wichtigen Fragen, die gestellt und notiert wurden. Der Direktor der NFDI-Gesellschaft berichtete über die Fortschritte des gesamten Förderkreises, und mit den Partnern von Springer und EMS press wurde die nächste Generation des Peer Review diskutiert. Der dritte Workshoptag schloss dann mit Beiträgen des Mentorenkonsortiums NFDI4Ing und des Exzellenzclusters Strukturen sowie mit einem Kolloquiumsvortrag von MaRDI-Mitglied und DMV-Präsidentin Ilka Agricola. Die Take-Home-Botschaft nach all diesen externen Erkenntnissen und internen Debatten über Kommunikation und nächste Schritte wurde treffend mit #HauptsacheAnfangen umschrieben.
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