Veröffentlicht am 09.11.2020
Raffaella Mulas hat ihre Promotion an unserem Institut kürzlich erfolgreich abgeschlossen und wurde nun in ihrer Heimat Sardinien mit einer besonderen Auszeichnung geehrt. Sie wurde zur „Donna di Scienza giovani“ des Jahres 2020 gewählt. Raffaella widmet den Preis ihrem Doktorvater Prof. Jürgen Jost und der Betreuerin ihrer Masterarbeit Prof. Ngoc Mai Tran, die für sie „die besten Mentoren und Inspiration sind, die ich mir während meines Studiums wünschen könnte“.
Der Preis wurde virtuell im Rahmen des Wissenschaftsfestivals FestivalScienza in Cagliari, Sardinien verliehen. Er würdigt Raffaellas wissenschaftliche Leistungen und ihre Karriere, die wesentlich zu Sardiniens Prestige und Fortschritt auf dem Gebiet der Wissenschaft beitragen.
Raffaella Mulas promovierte an unserem Institut mit einer Arbeit über die Spektraltheorie von Graphen und Hypergraphen. Sie arbeitet jetzt als Postdoc-Forschungsstipendiatin am Alan Turing Institute in London und parallel in der Gruppe von Ben MacArthur an der Universität von Southampton.
Ihre Forschung konzentriert sich auf die mathematische Untersuchung von Netzwerken mit dem Ziel, valide Modelle und Werkzeuge für die Erforschung realer Netzwerke anzubieten. In ihrer Masterarbeit an der Universität Bonn beschäftigte sie sich mit neuronalen Netzen, in ihrer Promotion konzentrierte sie sich auf die Untersuchung des normalisierten Laplace-Operators. Ihr Beitrag auf diesem Gebiet bestand einerseits in der Entdeckung neuer Eigenschaften des Laplace-Operators für Graphen und andererseits in der Verallgemeinerung dieses vielversprechenden Werkzeugs hinsichtlich Hypergraphen und, noch allgemeiner, hinsichtlich chemischer Hypergraphen: Hypergraphen mit einer zusätzlichen Struktur, die es erlaubt, auch Edukte, Produkte und Katalysatoren innerhalb einer chemischen Reaktion zu unterscheiden. Sie veröffentlichte hierzu eine Reihe von Publikationen.
Die sardische Vereinigung „Associazione ScienzaSocietàScienza“ (WissenschaftGesellschaftWissenschaft) fördert Aktivitäten zur Verbreitung wissenschaftlicher Kultur und betrachtet die Beziehung zwischen Frauen und Wissenschaft als eines der wichtigen Themen, die es zu verwirklichen gilt. Sie weist auf die Tatsache hin, dass „die Gleichstellung der Geschlechter trotz der in den letzten Jahren auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene erreichten Ziele, auch innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft, nach wie vor stark durch Stereotypen bedingt ist und Frauen in der Forschung, in wissenschaftlichen Publikationen und in verschiedenen anderen Bereichen weiterhin marginalisiert werden“. In diesem Zusammenhang kündigte die Vereinigung für das Jahr 2020 die zweite Ausgabe des Preises „Donna di Scienza“ (Frauen der Wissenschaft) in Sardinien an.
Weiterführende Informationen zum Wissenschaftsfestival und zum Preis auf der Webseite des FestivalScienza Cagliari (nur in italienischer Sprache)