Veröffentlicht am 30.04.2021
Eine sehr coole und clevere Büroklammer ist Hauptdarstellerin dieses Videos, das wir 2008 anlässlich des Wissenschaftsjahres der Mathematik veröffentlicht haben. Diese Büroklammer ist etwas ganz Besonderes, denn sie hat ein Gedächtnis. Selbst wenn man sie verbiegt, kann sie sich an ihre ursprüngliche Form erinnern. Dafür braucht sie nur heißes Wasser und schon ist sie wieder die Alte. Der Grund dafür ist ihr spezielles Material, ein so genanntes Formgedächtnismaterial.
Die Forschungsgruppe um unseren ehemaligen Direktor Prof. Dr. Stefan Müller entwickelte unter anderem mathematische Modelle, um Materialien mit diesen neuartigen Eigenschaften zu erforschen. Der Schlüssel dazu sind die winzigen Mikrostrukturen des Metalls.
Am Wissenschaftsjahr der Mathematik 2008 beteiligten sich mehr als 500 Partner aus Wissenschaft, Kultur und Politik. Unter dem Motto „Mathematik. Alles, was zählt“ luden insgesamt mehr als 760 Veranstaltungen, Ausstellungen, Wettbewerbe und Festivals dazu ein, Mathematik zu erleben. Sie alle haben gezeigt: Mathematik macht Spaß!
PS: Die Büroklammer lebt noch und sie erfreut sich großer Beliebtheit bei unseren Aktionen zur Öffentlichkeitsarbeit und bei Projekten mit Schülerinnen und Schülern. :)
Prof. Dr. Stefan Müller ist einer der Gründungsdirektoren unseres Instituts. Von 1996 bis 2008 leitete er die Arbeitsgruppe „Mathematical foundations of materials science, microstructures, micromagnetism, continuum mechanics, singular perturbations, non-linear partial differential equations and the calculus of variations”. Seit 2008 hat er eine Professur an der Universität Bonn inne. Er ist zudem Hausdorff Chair und stellvertretender Direktor des Hausdorff Research Institute for Mathematics am Bonner Exzellenzcluster Hausdorff Center for Mathematics.
Prof. Dr. Anja Schlömerkemper war Doktorandin in der Arbeitsgruppe von Prof. Stefan Müller und promovierte 2002 zum Thema „Magnetic forces in discrete and continuous systems“. Ihre Forschungsaufenthalte führten sie an die University of Oxford, an die Universität Stuttgart und von 2005 bis 2009 noch einmal an unser Institut zurück. Nach Stationen an den Universitäten Bonn und Erlangen-Nürnberg nahm sie einen Ruf an die Universität Würzburg an, wo sie heute Inhaberin des Lehrstuhls für Mathematik in den Naturwissenschaften und zudem Vizepräsidentin der Universität ist.
Prof. Dr. Patrick Dondl arbeitete als Postdoc in der Forschungsgruppe von Prof. Stefan Müller und hat heute eine Professur für Angewandte Mathematik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg inne. Sein wissenschaftliches Interesse gilt auch heute noch der mathematischen Modellierung und Analyse von Problemen aus Physik und Naturwissenschaften. Seine Gruppe forscht insbesondere an Grenzflächen in zufälligen Medien, Phasenfeldmodellen für dünne elastische Strukturen und Mikrostrukturen in der Plastizität.
Alle anderen Episoden unserer Kolumne finden Sie hier.
Lesen Sie zum Thema auch den folgenden wissenschaftlichen Artikel
Kaushik Bhattacharya, Sergio Conti, Giovanni Zanzotto, and Johannes Zimmer. Crystal symmetry and the reversibility of martensitic transformations. Nature 428 (2004).