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Workshop

Forschungsdatenmanagement als Teil der Forschung im Zusammenspiel zwischen Infrastruktur und Wissenschaft

Abstract

Um gutes Forschungsdatenmanagement betreiben zu können, müssen Infrastruktur und Wissenschaft eng zusammenarbeiten. Für das Veröffentlichen und Archivieren der Daten braucht es eine geeignete Infrastruktur, die an die Anforderungen der Wissenschaft angepasst ist. Dabei wird die Infrastruktur, genau wie Forschung, oft über Projekte entwickelt. Anders als in der Forschung, bei der es um das Erarbeiten neuer Erkenntnisse geht, schafft Infrastrukturförderung Rahmenbedingungen, Voraussetzungen und Strukturen, damit diese Erkenntnisse möglichst gut erarbeitet und verbreitet werden können (Ball, 2023). Ein Beispiel dafür ist das Publizieren der Forschungsdaten und -software und deren Beschreibung mit Metadaten. Dafür ist eine geeignete Fachexpertise der formalen und inhaltlichen Beschreibung notwendig, um die Daten inhaltlich zu beschreiben, aber auch eine geeignete Infrastruktur, um die Forschungsdaten finden und nachnutzen zu können. Ergänzt werden diese Überlegungen durch gezielte Weiterentwicklungen, die das Veröffentlichen und Auffinden der Forschungsdaten vereinfachen.

Forschungsdatenmanagement ist aber selber auch ein Forschungsgebiet und spielt nicht nur für das Veröffentlichen und Nachnutzen der Daten im Forschungsprozesses eine wichtige Rolle. Vielmehr fallen Forschungsdaten im gesamten Forschungsprozess an und kommen in vielen Ausprägungen vor. Das zeigen auch die Leitlinie zur Sicherung Guter Wissenschaftlicher Praxis der DFG (DFG, 2019), hier wird ersichtlich, dass es dabei nicht nur um das Veröffentlichen der Forschungsdaten (Leitlinie 13), der Qualitätssicherung (Leitlinie 7) und der Dokumentation (Leitlinie 12) geht, sondern auch das Forschungsdesign (Leitlinie 9) sowie die Methoden und Standards (Leitlinie 13) in das Forschungsdatenmanagement hineinspielen, in dem diese Punkte bisher wenig berücksichtigt werden. Auch hier braucht es gemeinsame Bemühungen, Standards und Infrastruktur aufzubauen, die auch den Spagat zwischen disziplinspezifischen Besonderheiten und allgemeingültiger Infrastruktur benötigen.

Im Vortrag wird am Beispiel des Exzellenzclusters SimTech aufgezeigt, wie Infrastruktur und Forschung erfolgreich zusammenarbeiten können. Weiterhin wird exemplarisch der Forschungsprozess aus den Ingenieurwissenschaften beleuchtet und auf dessen Implikationen für die Dokumentation und das Forschungsdatenmanagement eingegangen.

  • Ball, R. (2023). „Die Grenze zwischen Forschung und Infrastruktur wird zunehmend durchlässiger“: Interview mit Dr. Johannes Fournier, Leiter der Gruppe Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme (LIS). b.i.t. online, 26(3), 268–274.
  • DFG (Hrsg.). (2019). Leitlinien zur Sicherung Guter Wissenschaftlicher Praxis: Kodex.

Tabea Bacher

Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften Contact via Mail

Tabea Bacher

Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften

Tabea Krause

Universität Leipzig

Daniel Mietchen

FIZ Karlsruhe

Björn Schembera

Universität Stuttgart

Olaf Teschke

FIZ Karlsruhe